Selbstverteidigung

Kata ist Kampf
Karate ist Selbstverteidigung

So kurz und provokant diese Aussagen sind, ganz so einfach ist die Realität leider nicht.

Bevor man sich der Selbstverteidigung widmet, sollte man sich einige Gedanken machen:

*Wen oder was will ich überhaupt (selbst-) verteidigen?

*Bin ich momentan wirklich bedroht oder werde es in naher Zukunft sein, und was kann ich dagegen wirklich tun?

*Was bedeuten die populären Schlagworte: moderne und effektive Selbstverteidigung?

*Funktioniert das, was ich im Karate an Techniken lerne, für eine Selbstverteidigung, für eine Abwehr eines Angriffs in der Realität?

Kata ist Kampf: so sollte sie ausgeführt werden. Aber, wer und wo sind meine Gegner?

Karate ist Selbstverteidigung: Karate ist viel mehr als Selbstverteidigung. Wie setze ich das um?

Tatsache ist, ein Kampf findet niemals nach den Regeln einer Kata statt, mein Gegner ist höchstwahrscheinlich kein Karateka.

Selbstverteidigung bedeutet auch nicht zwangsläufig immer Kampf, im Sinne einer körperlichen Auseinandersetzung. Selbstverteidigung kann und sollte auch darin bestehen, den Kampf zu vermeiden, bereits im Vorfeld, oder auch im letzten Moment. Denn aus einem Kampf kommt niemand 'leider' unversehrt heraus.

Wann handele ich in Notwehr, und was ist dabei eine angemessene Reaktion?

Als  Karateka werde ich eines Tages auch in der Lage sein, Techniken zu verwenden, die verletzen oder sogar töten können. Aber wie weit möchte ich gehen? Was passiert, wenn ein Gegner durch meine Aktion gar schwerst verletzt wird, lebenslang behindert sein wird oder sogar stirbt?

Und es ist einfach ein Mythos: der waffenlos kämpfende Karateka besiegt den mit dem Schwert kämpfenden Samurai.

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Selbstverteidigung sollte grundsätzlich zunächst eine Verteidigung zum Erhalt der eigenen Unversehrtheit sein.

Wer sich allerdings gegen Gewalt 'erfolgreich' mit Gewalt wehren möchte, muss auf jeden Fall gewalttätiger handeln, als derjenige, der ihn angreift. Dadurch kommt es zwangsläufig zu einem Rollentausch. Der Angreifer wird nun zum Opfer, und der ursprünglich Angegriffene zum Täter!

Man muss wissen, das im Fall von Gewalt das Täter - Opfer Prinzip herrscht. Der Angegriffene wird nicht als Gegner gesehen, sondern als Opfer. Was im Karate im Dojo trainiert wird, findet auf der Ebene Angreifer - Gegner statt.

Diese Konstellation ist meiner Meinung nach auch ein großes Problem der Selbstverteidigungskurse. Man begegnet sich dort nicht wirklich als Täter und Opfer. Meist nicht einmal als Angreifer und Gegner, sondern als 'gute Bekannte'. Die Realität ist eine ganz andere, aber die wird in den meisten Kursen nicht nachgebildet. Die Frage, die man sich stellen sollte: Was lernt man dort?

Karate, Teakwon Do, Judo, Jiu Jitsu, Thaiboxen und viele mehr. Die Kampfsysteme Vajramushti (Indien), Wing Tsun (chinesisches 'Kung-Fu'), Hapkido (Korea), Systema (russischer KGB), Crav Maga (israelischer Geheimdienst), Street Competives ('Straßenkampf') und andere. Sie alle behaupten, sie können 'realistische' Selbstverteidigung für jeden. Meiner Meinung nach gibt es bei den dort angebotenen Selbstverteidigungskursen ein weiteres großes Problem. Man sollte sich auch hier die Frage stellen: Was lernt man dort? Provokant gesagt, geht es dabei meist um reine Gewalt und Anwendung derselben. Da drängt sich die Frage auf, wer möchte so etwas erlernen und wofür? Im alltäglichen Leben befinden wir uns nicht wirklich in ständigem Kampf oder sind ständig Gewalt ausgesetzt. Und das Beste, was man eigentlich tun kann, ist der Gewalt auszuweichen. Aber die Kurse für Selbstverteidigung sind gut besucht. Und viel zu oft wird dort behauptet, es gebe eine Lösung im Zweikampf. Ist es der Kick, sich auch mal schlagen zu wollen und zu können? Gewalt erzeugt nur noch größere Gewalt. Viele offene Fragen bezüglich einer Selbstverteidigung mittels Kampftechniken, die ein jeder sich selbst beantworten möge. Es mag gute Konzepte geben, es gibt auch Menschen, für die es Sinn macht, dies zu lernen; aber für den Großteil stellt dies einen übertriebenen Umgang mit Gewalt dar.

Karate-Techniken als Möglichkeit zur Selbstverteidigung?

Viele Formen des Karate-Kumite oder aber Techniken, die sich aus dem Bunkai ergeben, sind im Gewaltfall meiner Meinung nach keine Lösung und werden in der Realität nur schwer funktionieren. Die Probleme der Karate-Techniken:

  • Im Karate-Kumite gibt es Regeln, in der Realität nicht.
  • Das Shotokan Karate bedient hauptsächlich die weite Distanz, die es in der Realität so nicht gibt.
  • Masse, die auf einen trifft, kann man nicht 'blocken', man kann sie höchstens weiter leiten oder ihr ausweichen.
  • Es ist ein Naturgesetz: Kraft ist gleich Masse mal Beschleunigung. Niemand kann mehr Kraft als ein noch Kräftigerer anwenden. Die Anwendung von Block-Konter funktioniert nur gegen Schwächere.
  • Komplizierte Bewegungsausführungen können in einer Stresssituation nicht abgerufen werden.

Man kann Karate zur Selbstverteidigung nutzen, mit wenigen einfachen Techniken und ganz viel Verstand.

Man muss immer davon ausgehen, dass man es mit mehreren Angreifern zu tun hat, selbst wenn eine Auseinandersetzung zunächst nur zwischen zwei Personen stattfindet. Die einzige Lösung besteht dann darin, dieser Gruppe von Angreifern schnellst möglich zu entkommen, man kann sie nicht besiegen. Aber auch das sollte nicht planlos passieren. Hierbei ist schon der Einsatz von Schlägen und Tritten teilweise sinnvoll, im Sinne von 'Wie haue ich mich da raus, und wo will ich hin?'

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Gewalt, Kampf und Krieg gibt es seit es Menschen gibt. Kriege werden nie mit der Vernichtung des Gegners gewonnen, sondern mit dessen Aufgabe. Opfer von Gewalt sind meist von dem Angriff so überrascht, dass sie unfähig sind zu handeln. 'Siege' und 'Niederlagen' werden als erstes im Kopf entschieden, Technik ist nur ein 'Hilfsmittel'.

Einige Fakten zu Gewaltsituationen:

  • Hat man bei einem Angreifer/Schläger den Opferstatus erreicht, dauert es nicht mehr lange bis zum ersten Schlag. Man wird dann meist von einem rechten Schwinger am Kopf getroffen und geht zu Boden. Klappt dies nicht sofort, folgt unverzüglich ein zweiter Schlag. Das alles dauert nur Sekunden, eine Verteidigung des Opfers erfolgt meist nicht. Der Schlag erfolgt subjektiv überraschend, doch er hat sich im Vorfeld, für das Opfer aus Unwissenheit quasi unbemerkt, angekündigt.
  • Die Wirkung eines Schlages lässt sich weder beim Opfer, noch als eventuelle Verteidigung beim Täter vorhersagen. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich. Dies ist wichtig zu wissen für eine Verteidigung.
  • Jeder, der mit Gewalt konfrontiert wird, hat Angst, das Herz beginnt zu rasen, die Knie werden weich, die Stimme wird zittrig uvm.
  • Es gibt keine Fairness. Sieger in einem Kampf kann man 'nur' werden, indem man den Angreifer überrascht, großen Kampfeswillen zeigt, am unfairsten kämpft und das meiste Glück hat. Das trifft auch für Karatekas zu.
  • Bei 40% aller Gewaltsituationen sind mehrere Angreifer 'beteiligt'. Da gibt es keine Lösung im Sinne von Kampf. Die einzige Lösung besteht darin, der Gruppe von Angreifern zu entkommen.
  • Die Cleveren laufen übrigens weg.

Einige Fakten zu Körperreaktionen in Gewaltsituationen:

In Situationen von Gefahr oder Gewalt hat jeder Mensch Angst. Dies ist im Menschen seit Urzeiten so angelegt und hat ihm das Überleben gesichert.

  • Diese Angst löst automatisch den Fluchtinstinkt aus. Dazu sollte man folgendes wissen: Je weniger Ballast im Körper, desto schneller ist eine Flucht möglich. Man sollte wissen, dass der Körper sich unter Umständen des Magen- und/oder Blaseninhalts per Ausscheidung entledigt. Dies geschieht völlig automatisch und hat nichts mit eigenem Versagen zu tun. Wenn man dies weiß und sich nicht wundert, fällt man dadurch schon mal nicht in eine Schreckstarre. Profis, Retter und Einsatzkräfte gehen, wenn möglich noch mal kurz aufs WC, bevor sie sich in Gefahrensituationen begeben. Aber immer ist eben nicht möglich. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an Situationen in seiner Kindheit, wo man sich vor Angst in die Hose gemacht hat. Alles kein Problem!
  • Diese Angst erzeugt Stress. Das Stresshormon Adrenalin wird freigesetzt, mit unmittelbaren Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und den Blutzuckerspiegel. Alles seit Urzeiten optimiert fürs Überleben.Die kleineren Blutgefäße der Haut werden verengt: der Blutverlust bei Verletzungen ist herabgesetzt. Ebenso wird die Schmerzempfindlichkeit herabgesetzt.Der Blutdruck wird erhöht, die Atmung gesteigert und die Bronchien erweitert: es steht mehr Sauerstoff für das Laufen oder den Kampf zur Verfügung.Der Blutzuckerspiegel wird erhöht: die schnelle Freisetzung von Glukose stellt den Muskeln schnell verfügbare Energie bereit.Alle Prozesse, die nicht für einen sofortigen Kampf oder eine sofortige Flucht benötigt werden, werden heruntergefahren: kreatives Denken wird unmöglich, die Feinmotorik ist weg, es kommt zu eingeschränktem Hörvermögen, ein sogenannter Tunnelblick stellt sich ein. Die ersten ca 10 sec. laufen unter maximaler Leistung, Diese lässt langsam nach, nach 90 sec. ist schon ca. 2/3 aufgebraucht. Aber die Energie reicht, bis die Gefahr/Gewalt vorüber ist. Danach ist der Körper völlig erschöpft, die eventuell vorhandenen Verletzungen beginnen zu schmerzen und/oder zu bluten und man muss aufpassen, dass man nicht plötzlich in einen Schockzustand gerät. Auch dies sollte man wissen.
  • Diese Angst erzeugt Starre. Es gibt drei mögliche Überlebensstrategien, den Kampf, die Flucht oder das Erstarren, alles genetisch im Menschen angelegt. Oftmals ist Erstarren eine gute Tarnung, man wird vielleicht nicht mehr gesehen oder schon für tot gehalten. Erstarren hilft in ausweglosen Situationen beim Sterben, wenn nichts mehr geht, und der Angriff tödlich wird, hilft es, indem es die Wahrnehmung und das Erleben bereits heruntergefahren hat. Es kann passieren, dass man in seinen Gedanken erstarrt ist und keine sinnvolle Lösung in Sicht ist. Aus dieser problematischen Situation kommt man heraus, indem man zu sich selbst findet. Diese Präsenz sollte Bestandteil des Lebens sein, dann funktioniert sie auch im Falle von Gewalt. Auch dies sollte man wissen.

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Man kann und muss sich selbst verteidigen

- Aufgeben ist keine Lösung -

Karate ist auch -gewaltfreie- Selbstverteidigung

Karate ist einfach mehr als Kihon, Kata und Kumite. Wenn man nur das kann, nur die Techniken beherrscht, kann man sich nicht selbst verteidigen. Man kann sich schlagen, treten und prügeln, und wenn man viel Glück hat, den Kampf irgendwie gewinnen, mehr nicht.

Karate ist einfach auch eine Lebenseinstellung. Karate bedeutet ein sich selbst bewusstes Leben zu führen.

Gewalt ist keine Lösung. Der beste Kampf ist der, den man nicht gekämpft hat. Orte und Menschen meiden und verlassen, wo Gefahr, Aggression und Gewalt herrscht. Wer Karate ernst nimmt, weiß, im Karate gibt es keinen ersten Angriff.

Vieles, was wir tun, oder eben nicht tun, läuft unbewusst ab, ohne groß darüber nachzudenken. Für den Fall von Gewalt und einer Selbstverteidigung ist dies schlecht. Man sollte sich deshalb vorher schon einmal ein paar Gedanken dazu machen.

Bin ich in der Lage, falls mich jemand angreift,

  • selbstbewusst aufzutreten?
  • mich verbal laut und eindeutig zu wehren?
  • jemandem eine Ohrfeige zu verpassen, auch wenn ich ihn (gut) kenne?
  • jemandem mit der Faust ins Gesicht zu schlagen, ihr/ihm die Nase oder sonst etwas zu brechen?
  • jemandem die Finger umzuknicken, den Arm zu verdrehen, die Kniescheibe zu zertreten?
  • jemandem die Daumen ins Auge zu schieben oder den Kehlkopf zuzudrücken,
  • jemanden zu erstechen, oder sonst wie zu töten, um mein Leben zu retten?  uvm.

Man muss nicht alles tun können und müssen, aber man muss einen Plan haben, um nicht von der Situation überwältigt zu werden und dann Nichts oder das komplett Falsche tut. Man muss auch wissen, wo die eigenen Grenzen sind und ob sie gegebenenfalls erweitert werden können. Man sollte sich überlegen, wie man das, was man kann, für sich nutzen kann. Man sollte sich dies selbst immer mal wieder fragen und in Ruhe beantworten.

Bei den meisten Fällen von Gewalt ist es so, dass sich der Täter sein Opfer aussucht. Also werde nicht zum Opfer! Habe einen Plan, dich zu wehren! Das kann man üben, auch im Karate.

Trainiere dein Selbstbewusstsein und deine innere Stärke: Geh deinen Weg im Karate und lass dich nicht aufhalten. Führe deine Kata vor, lebe sie. Sei fair, aber cool im Kumite. Sei fair, aber cool gegenüber deinen Trainingspartnern. Geh auf Lehrgänge. Entdecke die Vielfalt. Mach deine Prüfungen, wenn du selbst dich dafür bereit siehst. Sage 'nein' zu Aktionen, die du nicht möchtest. Reagiere nicht auf Mobbing, lass es zurück bei dem, der es aussendet. Respektiere dein Gegenüber, auch wenn du es nicht akzeptierst. Ein Mensch ist wertvoll. Auch Karate beginnt und endet mit Respekt.

Trainiere deine Aufmerksamkeit: Sei stets wachsam, wenn du dein Haus verlässt. Beobachte deine Umwelt. Überlege, wo du dich aufhältst. Geh nicht gedankenverloren und unaufmerksam durch die Welt. Je früher du eine Gefahr erkennst, desto besser kannst du reagieren. Erkenne deine Umgebung, im Falle einer Entscheidung zur Flucht solltest du wissen, wo du bist und wohin du willst und kannst. Im Karate spricht man vom Zanshin: ein Zustand körperlicher und geistig erhöhter Wachsamkeit, Aufmerksamkeit, Ruhe und Konzentration.

Trainiere deine Stimme: In Stresssituationen versagt die Stimme oft. Übe deine Stimme: übe sie beim KIAI, übe sie beim laut Zählen im Kihon. Sage laut und entschlossen 'nein', wann immer irgend etwas für dich eine Grenzüberschreitung darstellt. Laut 'Schreien' gibt Kraft und Energie. Der Schlag auf einen Sandsack oder eine Pratze wird fester. Lautes Reden oder Schreien erzeugt Angst und Respekt beim Gegenüber, verwirrt manchmal und verschafft dir dadurch einen Zeitvorteil für deine nächste Aktion.

Trainiere deinen Augenkontakt: Augenkontakt ist immer ein wenig problematisch. Man sollte immer alles im Blick haben. Sollte man bemerken, dass ein Augenkontakt zu lange dauerte und irgendwie negativ belegt wird, und beendet werden sollte, immer seitlich wegschauen, aber niemals nach unten. Das bedeutet Angst und mangelndes Selbstbewusstsein. Man kommt sofort in die Rolle des Opfers, egal was man dabei gleichzeitig sagt oder tut. Auch das kann man üben beim Karate Training.

Trainiere deinen Kampfeswillen: Das Wort 'Aufgeben' gibt es nicht für dich! Für einen Angreifer läuft es optimal, wenn das Opfer schnellst möglich aufgibt, wenn sein Kampfes- und Überlebenswille gebrochen wurde. Wer aufgibt, egal wobei, wird sein Ziel nicht erreichen. Wer sich aufgibt bei einem Gewaltangriff ist früher oder später tot. Das muss man verstehen. Man kann sich so etwas antrainieren. Auch im Karate: Sage dir stets: Ich gebe nicht auf! Egal wie schlecht es auch manchmal läuft. Trainiere, lass dich nicht zur Trägheit verführen von deinem inneren Schweinehund. Trainiere, auch wenn du erschöpfst bist. Mach einfach weiter. Dein Unterbewusstsein lernt etwas ganz Wichtiges dabei: Für den Notfall weißt du, auch wenn es mehr als schwierig und mühsam wird, da geht noch was, und du haust dich quasi da raus. Rede dann auch mit dir, und sage dir, du gibst nicht auf, du wirst siegen. Wenn du diesen Kampfeswillen mit Aggression und Wut verbinden kannst, und dieser Wille stärker wird, als der des Angreifers, kannst du überleben.

Trainiere einfache Techniken: Im Falle von Gewalt sind komplizierte Techniken nicht abrufbar. Überlege dir einige wenige, ganz einfache Bewegungsmuster, die für dich als Abwehr, Schutz und Verteidigung sinnvoll sind. Jeder Mensch ist verschieden, es muss zu dir selbst passen, du musst die Technik leben. Hier mal einige minimalistische Beispiele. Eine Abwehrstellung: Schrittstellung, beide Arme und Hände ein wenig vor dem Körper, Hände offen (keine Fäuste machen, damit später keiner sagen, du bist der Schläger), eine Hand etwa in Kopfhöhe, die andere in Brusthöhe. Eine Schutzhaltung, gut gegen Schwinger zum Kopf: beide Arme 'umschließen' und schützen deinen Kopf, übe dafür das schnelle und sichere Platzieren der Arme und Hände am Kopf. Eine Gegenwehr: Versuche den Angreifer mit der flachen Hand aufs Ohr zu hauen, oder mit beiden Händen auf beide Ohren, das stört seinen Gleichgewichtssinn. Übe das schnelle Ausholen und Schlagen.  Eine Griffbefreiung: übe dich durch geschicktes Drehen mit deinen Händen und deinem Körper aus einem Festhaltegriff des Angreifers zu lösen. Aus jeder dieser Haltungen kannst du dann weiter agieren. Karatetraining einfach mal anders.

Je mehr man sich mit Selbstverteidigung beschäftigt, je mehr man dabei seinen Verstand benutzt, desto besser sind die Chancen, sich wehren zu können oder gar nicht kämpfen zu müssen. 

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WICHTIG: Selbstverteidigung ist ein weites Spektrum. Dies hier sind meine Ansichten über Selbstverteidigung und mein Konzept, wie Karate unter Umständen dafür genutzt werden kann.

Karate ausüben, einfach als Kihon, Kata und Kumite wäre auch wertvoll!

Für mich ist Gewalt keine Lösung. Ich denke, es wird derjenige überleben, der vorsichtig, vorausschauend, selbstbewusst und nachdenkend durchs Leben geht.